Kommentar |
In literarischen Texten, vorzugsweise Erzähltexten, aber auch in dramatischen Stücken, begegnet man Musikergestalten, Komponisten sowie Darstellungen von Musik generell. Im Fokus des Seminars sollen Texte der Gegenwart, insbesondere ab dem späten 20. Jahrhundert stehen, in denen Musik in unterschiedlichen Varianten eine Rolle spielt. Im Zentrum steht die Frage, wie Musik darin beschrieben wird, welchen Stellenwert sie inhaltlich oder auch strukturell erhält. Warum und in welcher Form Musik in Werke der Gegenwartsliteratur integriert wird und wie diese Funktionen transdisziplinär zu analysieren und zu beschreiben sind, sind Leitfragen des Seminars, die in gemeinsamen Lektüren erkundet werden. Während in Patrick Süskinds Einakter Der Kontrabaß der Protagonist durchgehend über Musik und sein Musikerleben spricht, legt Yasmina Reza ihren Roman Hammerklavier. Eine Sonate als musikalischen Formentypus an, indem sie ihn in 44 mehr oder weniger unabhängige Variationen gliedert. Fragen nach der Macht der Musik, nach ihrer Beschreibbarkeit, nach ästhetischer Formensprache oder ihrer kritischen Inszenierung bis hin zur parodistischen Wendung, wie in Thomas Bernhards Die Macht der Gewohnheit, erweisen so ihre diskursive Tragfähigkeit, die an das wissenschaftliche Arbeiten und Erarbeiten von solchen interdisziplinären produktiven Problemstellungen heranführen sollen. Das SE wird als Co-Teaching von der Literaturwissenschaftlern Dr. Constanze Baum und der Musikwissenschaftlerin Gabriele Groll abgehalten und findet im zweiwöchigen Turnus in thematischen Blöcken statt.
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Literatur |
Die Bereitschaft zur umfangreichen Lektüre der verhandelten Werke ist Voraussetzung für die Teilnahme, die auf gemeinsame Erkundungen des Materials aufbaut. Eine Anschaffungsliste der Werke wird zu Beginn des Semesters ausgegeben, urheberrechtlich abgesicherte Auszüge sowie Forschungstexte werden über Moodle zur Verfügung gestellt. |
Bemerkung |
Das Seminar ist synchron angelegt (14tägig, 4std.). Kollaboratives Arbeiten soll mit unterschiedlichen, zur Verfügung stehenden digitalen Werkzeugen und Tools und mittels Gruppengesprächen (in Break-Out-Sessions) eingeübt werden. Digitale Arbeitsphasen und Plenum strukturieren die 4-stündigen Sitzungstermine. Bitte beachten Sie: In der ersten Semesterwoche startet das Seminar mit einer zweistündigen Auftaktveranstaltung, die organisatorischer Absprachen und der Vorstellung des Programms gewidmet ist (Do, 15.4., 10-12 Uhr). Ab der Folgewoche (22.4.) beginnt dann der 14tägige Rhythmus (siehe Einzeltermine). |