In Deutschland und Europa gewinnen fremdenfeindliche wie anti-feministische Ideen und Parteien zunehmend an Aufschwung. Rechtspopulistische Akteur*innen entwerfen Narrative über vermeintliche Bedrohungen, die es zu bekämpfen gelte: sei es die ‚Islamisierung‘ des Abendlandes, eine sogenannte ‚Gender-Ideologie‘ oder der Verfall ‚deutscher‘ Werte. Hier spielt das Internet mit seinen zahlreichen Plattformen eine entscheidende Rolle beim Generieren, Verbreiten und Austauschen vermeintlicher Fakten und Überzeugungen, die Ängste und Wut mobilisieren und zur Stärkung rassistischer und antifeministischer Haltungen in der Gesellschaft beitragen.
Im Rahmen des Q-Tutoriums wollen wir uns gemeinsam mit Studierenden dem Internet als Raum der (anonymen) Vernetzung zuwenden und untersuchen, wie rechtspopulistische Bedrohungsnarrative – die sich aus Mechanismen des Otherings und der Mobilisierung von Emotionen speisen – entworfen werden.
Das interdisziplinäre Q-Tutorium beschäftigt sich aus praxistheoretischer Perspektive mit neu-rechten ‚Wahrheiten‘ und Othering-Konstruktionen in Sozialen Medien. Wir gehen dabei der Frage nach, wie rechtspopulistische Narrative kollektiv in öffentlichen digitalen Räumen hergestellt und Konstruktionen des ‚Eigenen‘ und ‚Anderen‘ dabei (mit)konstruiert werden. Die Teilnehmenden forschen innerhalb eines Semesters selbstständig an von ihnen erarbeiteten Teilfragen mit den Methoden der Internet-Ethnografie an kleinen Projekten. Das Q-Tutorium bietet zudem eine Einführung in das computerbasierte Analysewerkzeug MaxQDA und ist offen für Studierende im Bachelor- oder Masterstudium.
Der Kurs ist für Teilnehmer*innen aus allen Disziplinen offen. Wir treffen uns im Zoom-Raum: https://hu-berlin.zoom.us/j/63981266996
Für weitere Informationen (sowie Updates bezüglich Raum/Termin) oder bei Fragen, gerne eine E-Mail an: molijuli@hu-berlin.de oder schrammp@hu-berlin.de |