Kommentar |
Der italienische Palazzo gehört zu den zentralen Bautypen der Neuzeit. Hier fließen ästhetische, gesellschaftliche, politische und städtebauliche Aspekte zusammen. Der Palastbau ist eng mit dem Aufstieg einer bürgerlichen Schicht Handelsstädten wie Venedig und Florenz verbunden.
Im ausgehenden 15. Jahrhundert fokussiert sich die Entwicklung jedoch in Rom, wo die Kirche und das Papsttum als Motor für den Wettbewerb der Familien wirken. Die Auseinandersetzung mit der Antike, das Bestreben die Stadt neu zu ordnen und zu gestalten und nicht zuletzt die Konkurrenz zwischen den Familien erzeugen Prototypen, die sich bald über Italien verbreiten und immer wieder Spuren in der Architektur Europas hinterlassen. Das Seminar betrachtet Werke der bedeutenden Künstler und Architekten, die sich um und nach 1500 am Brennpunkt Rom aufgehalten haben: Bramante, Raffael, Peruzzi, Antonio da Sangallo der Jüngere. Einzelne bedeutende Bauten, wie der Palazzo Farnese werden eingehender behandelt.
Da die Baugeschichte und die Struktur der Bauten sowie die städtebaulichen Fragen in erster Linie anhand von Architekturzeichnungen, Karten und Veduten – und Fotografien – nachvollzogen werden, die bereits weitgehend digital erschlossen sind, eignet sich das Thema zur Behandlung in der digital basierten Distanzlehre besonders gut. |