Kommentar |
Ist das „Ende der Geschichte“ zu Ende? Ausgehend von der berühmt gewordenen These Francis Fukuyamas, welcher in den historischen Ereignissen von 1989, im Zusammenbruch der Sowjet-Staaten, den Beweis für die definitive Überlegenheit des liberalen Kapitalismus sieht, widmet sich das Projekttutorium in einem ersten Schritt der Analyse von Fukuyamas Geschichtsauffassung, ihres politisch-historischen Kontextes sowie ihrer historischen Geworden- bzw. Bedingtheit. Im Folgenden sollen dann Möglichkeiten ausgelotet werden, wie das Diktum der Alternativlosigkeit vom „Ende der Geschichte“ überwunden werden kann. Dafür braucht es Utopien und Konzepte von Transformation, die den Weg zurück in eine der Zukunft gegenüber offene Geschichte möglich machen. Obwohl das Narrativ vom „Ende der Geschichte“ seit der globalen Finanzkrise 2008 zunehmend in Zweifel gezogen wird, bleibt es auf politischer Ebene relevant, gibt es doch weiterhin kaum Konzepte von Utopie und Transformation, die den liberalen Kapitalismus ernsthaft infrage zu stellen vermögen. Das Projekttutorium will einen Beitrag dazu leisten, diese Leerstelle zu füllen und Perspektiven aus der Perspektivlosigkeit entwickeln. |