Ein Seminar aus der Reihe »Psychoanalyse und Gesellschaft« mit Emil Angehrn und Joachim Küchenhoff:
Rationalität, Intentionalität, planvolles Handeln sind auf die möglichst weitgehende Verfügung über das latent oder manifest Vorhandene aus. Dabei besteht die Gefahr, dass die praktische Vernunft durch ein instrumentelles Denken beherrscht und eingeengt wird. Die negative Kehrseite bilden diejenigen Bereiche, die der Verfügbarkeit entgehen und die sich nicht nur, aber auch mit Hilfe psychoanalytischer Konzepte beschreiben lassen. In dieser psychoanalytisch reflektierbaren Negativität ist das Potential für Kritik, Infragestellung, Erneuerung enthalten. Im Seminar wird das Verhältnis des Verfügbaren und Unverfügbaren, das damit den thematischen Rahmen bildet, anhand von Erfahrungsbereichen dargestellt, die jeweils an einem Seminartag untersucht werden. Sie werden in den Titelformulierungen für die einzelnen Tage des Seminars scheinbar einseitig von der negativen Seite her, also der Seite der Unverfügbarkeit angesprochen. Immer aber ist das Wechselspiel, die Dialektik des Verfügbaren und Unverfügbaren entscheidend.
Tag 1: Die Unverfügbarkeit der Selbsterkenntnis: Die Aufhebung von Selbsttäuschung
Tag 2: Das unverfügbare Selbst: Personalität zwischen Identität und Nicht-Identität
Tag 3: Die Unverfügbarkeit des Anderen: Eine Kritik von Narzissmus und Macht
Tag 4: Unverfügbare Zeit: Die Grenzen von Planung und Beschleunigung
Tag 5: Unverfügbare Sprache: Macht und Ohnmacht der Sprache
Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene M.A.-Studierende. Um Anmeldung unter philohsc@hu-berlin.de(philohsc@hu-berlin.de)bis zum 15.10. wird gebeten. Im Vorfeld des Seminars findet eine verbindliche Vorbesprechung statt. Der Zeit- und Treffpunkt wird (nach erfolgreicher Anmeldung) per E-Mail bekanntgegeben. |