Kommentar |
David Lewis ist insbesondere für seine Beiträge zu Fragen der theoretischen Philosophie bekannt. Hier sind etwa seine Theorie möglicher Welten oder sein Ansatz kontrafaktischer Konditionale zu nennen. Ebenso einflussreich waren und sind seine Arbeiten zu Fragen der Philosophie des Geistes. Weniger stark verbindet man den Namen Lewis mit Fragen der praktischen Philosophie. Allerdings hat er immer wieder Fragen der praktischen Philosophie behandelt, auch wenn dies meist nicht klassische Fragen der normativen Ethik, sondern eher handlungstheoretische und metaethische Fragen sind. Sowohl seine Monographie Convention, die sich unter anderem mit Fragen nach Handlungskoordination und dem Begriff und der Rolle von Konventionen zu dieser Koordination beschäftigt, als auch Lewis‘ in einem Sammelband vereinten Aufsätze zu verschiedenen Grundlagenfragen des Praktischen, stellen hierbei die Textgrundlage dar.
In dem Seminar sollen ausgewählte Texte aus Convention und der späteren Textsammlung gründlich gelesen und diskutiert werden. Thematisch kreisen die Texte um Fragen nach Werten, Wünschen und Entscheidungen. Jedoch werden wir uns auch dem Phänomen des moralischen Zufalls (moral luck) und des Strafens zuwenden. Da die Texte meist mit einer ganz klaren Problembeschreibung und Fragestellung beginnen, sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig. |