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Soziologie des Verlusts - Die andere Seite des Fortschritts - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Lektüreseminar Veranstaltungsnummer 53098
Semester WiSe 2020/21 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 14:00 bis 16:00 wöch     findet statt     20
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Reckwitz, Andreas, Professor, Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Sozialwissenschaften Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   10  -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Sozialwissenschaften Programm ( POVersion: 1999 )   10  -  
Prüfungen / Module
Prüfungs- bzw. Modulnummer Modul
21001 Sozialwissenschaften: Theorie und Methoden der Sozialwissenschaften

Prüfungsformen:
PT Projekttutorien, M mündlich, S schriftlich, KL Klausur, HA Hausarbeit, B Bachelorarbeit, MT Masterarbeit, P Praktikum, FS Forschungsseminar, MP Modulabschlussprüfung, PS Proseminar, EX Exkursion, ME Mündliche Prüfung und Expose
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Sozialwissenschaften, Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie
Inhalt
Kurzkommentar

Teilnahmevoraussetzungen

Bereitschaft zur Lektüre deutscher und englischer Theorietexte

Kommentar

Die moderne Gesellschaft beruht seit ihrer Entstehung bis zur Gegenwart auf einem kulturellen Modell des Fortschritts, und zwar sowohl auf der Ebene der Gesamtgesellschaft als auch jener des Subjekts. Zugleich bringt sie jedoch systematisch Verlusterfahrungen hervor, die sie in ihrer herrschenden Version allerdings versucht, unsichtbar zu machen: die 'Modernisierungsverlierer' im Zuge des Verlusts der Agrargesellschaft und später der Industriegesellschaft, die Umweltverluste des Anthropozäns, die Verluste im Zuge der Gewaltgeschichte der Moderne, das Scheitern der Verlierer (losers) im Verhältnis zu den Gewinnern, die Verluste durch Krankheit und Tod etc. Die Verlusterfahrungen suchen die Moderne allerdings immer wieder heim, finden einen psychisch-affektiven Ausdruck oder drücken sich in entsprechenden kulturell-sozialen Formaten aus. Generell enthält das Phänomen des Verlusts ein enges Verhältnis zur Zeitlichkeit (Imagination der Vergangenheit) sowie zur Affektivität (negative Affekte). Was sind die Gründe für die moderne Verlustproduktion und für die Verlusttabuisierung? Welche psychischen, kulturellen und politischen Verarbeitungsmuster finden sich? Kann die Moderne ein reflektiertes Verhältnis zu ihren Verlusten herstellen?

Das Thema ist neu und experimentell. Wir werden uns ihm - nach einem kurzen Blick auf den Fortschrittsdiskurs - aus verschiedenen Richtungen nähern: Modernisierung und Modernisierungsverlierer; die Figur des 'losers'; Soziologie des Scheiterns; Soziologie des Todes; Trauer(arbeit) in der Psychoanalyse; Trauma; Kulturkritik seit Rousseau; Nostalgie in Kunst und Kultur; Wut und Populismus; Anthropozän; Philosophie der Negativität; Vulnerabilität und Resilienz.

Literatur
  • Georg Seeßlen: Theorie des Verlustes, 2018 http://culturmag.de/news/georg-seesslen-theorie-des-verlustes/112562
  • Peter Marris: Loss and Change, 1974
  • Reinhart Koselleck: Kritik und Krise, 1959
  • Jeffrey Alexander: Trauma. A social theory, 2012
  • Tobias Becker: Eine kleine Geschichte der Nostalgie, in Merkur, 2018
Prüfung

Referat und Hausarbeit; 10 LP

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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