Kommentar |
Die „Soziale Moderne“ in westlichen Gesellschaften ist gekennzeichnet durch den Aufstieg der Mittelschicht, durch den die Vorstellung vom binär-hierarchischen Klassenkonflikt endgültig obsolet schien. Hohe soziale Mobilität und kollektive Aufstiege in die Mittelschicht ließen „die Mitte“ zur Normvorstellung und zum zentralen Adressaten von Politik und Konsum sowie zur Orientierungsmarke von Lebensläufen werden. Die Soziologie hat ein gespaltenes Verhältnis zur Mittelschicht: einerseits wird sie als Garant für die Entwicklung der Gesellschaft insgesamt gesehen, andererseits wird ihre Homogenität und Stabilität in Frage gestellt. So gibt es zahlreiche Versuche zwischen alter und neuer Mitte zu differenzieren, Polarisierung und Statusängste in der Mittelschicht zu vermessen sowie ein möglichst genaues Bild des sozialstrukturellen Wandels der Mittelschicht zu zeichnen. Dieses Seminar will einen Überblick über klassische und aktuelle soziologische Analysen der Mittelschichten und die grundlegenden theoretischen wie analytischen Fähigkeiten zum Verfassen eigener Projektearbeiten vermitteln |