Ist von ‚der Pest‘ die Rede, haben wir bestimmte Bilder im Kopf – wir denken an ‚den Schwarzen Tod‘, Massengräber, Pesthauben, vielleicht auch an Albert Camus, Totenbräuche auf Madagaskar oder an das Robert-Koch-Institut. Aber was wissen wir eigentlich über ‚die Pest‘ und von wem beziehen wir unser Wissen? Woher stammen unsere Konzepte von Pest? In diesem wissenschaftshistorisch angelegten Seminar gehen wir den Beiträgen verschiedener Fächer zur Pestforschung nach und entdecken, dass das Verständnis von Pest in hohem Maße dem historischen Wandel unterliegt. Das heutige bakteriologische Konzept von Pest entstand durch die Identifikation des Erregers 1884. Molekulargenetische Untersuchungen von alter DNA brachten jüngst bemerkenswerte Erkenntnisse über den Erreger hervor. Doch tragen diese zur Beantwortung sozial- und kulturhistorischer Fragestellungen bei? Wie lässt sich der interdisziplinäre Austausch fruchtbar machen, um dem einerseits unser Bild von der historischen Pest zu erweitern und andererseits den aktuellen Anliegen der Epidemiologie und Humanmedizin entgegen zu kommen?
Wir werden die Beiträge der Fächer rezipieren und einordnen und dabei Funktionsweisen überfachlicher Kooperation kennen lernen. Unterstützt werden wir dabei durch Gastvorträge. Das Seminarprodukt ist die Durchführung einer kursinternen Minikonferenz.
Bei Fragen oder Interesse an der Teilnahme nehmen Sie bitte Kontakt mit der Lehrenden auf: elsbeth.boesl(at)unibw.de
Aufgrund der aktuellen Situation ist eine Teilnahme am Kurs auch nach dem Verstreichen der Einschreibefrist unter Umständen noch möglich. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich per Mail an die Lehrenden. |