Kommentar |
Unser Q-Tutorium ist offen für alle BA/MA Studierende
Unser Q-Tutorium stützt sich auf die Annahme, dass Medienpraktiken, wie beispielsweise das Posten von Fotos, als trivial betrachtet werden und deren starke Wirkungsmechanismen im Alltag verborgen bleiben. Apps wie Instagram und Facebook werden als Plattformen selbstschöpferischer, selbstdarstellerischer Zwecke abgeschrieben, ihre „Räumlichkeit“ als an den Laptop und Smartphone gebunden wahrgenommen. Wir möchten mit euch digitale Strukturen sichtbar machen und dabei beispielsweise Instagram als politisches Feld begreifen, das Aktivismus über Ästhetik fördert. Die Forschung im Q-Tutorium richtet sich dabei konkret nach der Frage aus: Wie stehen digitaler Aktivismus und Ästhetisierung als prozesshafte Assemblage zueinander?
„An assemblage is the product of multiple determinations that are not reducible to a single logic.
The temporality of an assemblage is emergent. It does not always involve new forms, but forms that are shifting, in formation, or at stake.” (Collier/Ong 2005:12)
Die Fragestellung betrachtet Medienpraktiken, die sich im Feld der sozialen Medien ansiedeln. Hier möchten wir mit Apps wie Instagram, Facebook, VSCO, Snapchat und TikTok arbeiten, da diese, aufgrund ihrer Infrastrukturierung, Praktiken des ästhetischen Kuratierens fokussieren. Die Diversität aktivistischer Online-Praktiken soll euch die Möglichkeit geben eigene Ideen und Interessenfelder anknüpfend heranzutragen und dabei Forschendes Lernen zu praktizieren. Mögliche Felder stellen beispielweise queerer Aktivismus, Umwelt-Aktivismus usw. dar. Für das Seminar besonders interessant sind dabei praxistheoretische, diskursanalytische, kunsttheoretische, literatur- und medienwissenschaftliche Perspektiven. Da wir mit MAXQDA arbeiten werden, empfehlen wir euch die Einführungsvideos im Link vor dem Beginn des Tutoriums anzuschauen.
Link: https://hu.berlin/ceda
Bitte meldet euch per Email falls ihr Interesse am Seminar habt unter tragerle@hu-berlin.de, hechtnic@hu-berlin.de |
Literatur |
Bareither, Christoph: Medien der Alltäglichkeit. Der Beitrag der Europäischen Ethnologie zum Feld der Medien- und Digitalanthropologie. In: Zeitschrift für Volkskunde 2019, [Accepted Manuscript].
Dang-Anh, Mark; Reisner, Clemens; Villioth, Lisa; Pfeifer, Simone: Medienpraktiken. Situieren, erforschen, reflektieren. Eine Einleitung. In: Mark Dang-Anh, Clemens Reisner, Lisa Villioth und Simone Pfeifer (Hg.): Medienpraktiken. Situieren, erforschen, reflektieren. Siegen 2017 (Navigationen, Jg.17, H. 1,2017), S. 7–37.
Hall, Stuart: Encoding and Decoding in the Television Discourse, S. 90/91. Birmingham, 1973.
Hopkins, Julian: The Concept of Affordances in Digital Media. In: Heidrun Friese, Gala Rebane, Marcus Nolden und Miriam Schreiter (Hg.): Handbuch Soziale Praktiken und Digitale Alltagswelten. Living Reference Work, continuously updated edition. Wiesbaden 2016 (Springer Reference Sozialwissenschaften), 1–8.
Maase, Kaspar u.a.: „Gefällt mir!“ Empirische Kulturforschung im Feld ästhetischer Praktiken und Märkte: Eine Einleitung. In: (Hg.): Macher – Medien – Publika. Beiträge der Europäischen Ethnologie zu Geschmack und Vergnügen. Königshausen & Neumann, Würzburg 2014, S. 7-16., 2014. |