Politische Philosophie tendiert momentan dazu, sich möglichst wissenschaftlich zu geben; vielleicht aus Angst, in einer Zeit der Naturwissenschaften sonst als unpassend aufzufallen. Verstärkt werden Argumente formalisiert, Konzepte auseinander-seziert, Gedankenexperimente angewandt, oder tatsächliche Experimente und Erkenntnisse empirisch arbeitender Wissenschaften herangezogen. Historisch informiertes, Komplexität-betonendes Arbeiten kommt hier oft zu kurz. Diese (Pseudo-)Naturwissenschaftlichkeit vor allem in der analytischen politischen Philosophie soll im Seminar kritisch betrachtet werden. Es geht, um mit Bernard Williams zu sprechen, um den Stil "in the deepest sense of 'style' in which to discover the right style is to discover what you are really trying to do". Gemeinsam werden in diesem Q-Team also folgende Fragen beleuchtet: Wie macht man politische Philosophie richtig, welche Werkzeuge aus anderen Disziplinen soll man sich ausleihen, welche nicht, und wieso ist es so entscheidend, über Stil nachzudenken?