Kommentar |
Im Fokus des Seminars stehen die Anfänge der Dorfgeschichte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Gelegentlich als ‚Vorläufer‘ diskutierte Texte von (Spät-) Aufklärung bis Romantik unterscheiden sich in thematischer Ausrichtung, chronotopischer Anlage, erzählerischen Verfahren und Darstellungsprogramm so sehr von dieser neuen Form des Dorferzählens, dass sich die Frage stellt: Auf welche (bildungs-, sozial-, wirtschafts- oder/und kultur-) politischen Herausforderungen der Moderne reagieren die Zeitgenossen mit der ‚Erfindung‘ einer neuen literarischen Form? Wie bildet sich dies in den als ‚protorealistisch‘ geltenden Texten ab, wie in den begleitenden oder vorausgehenden poetologischen Programmen, wie in der Rezeption? |
Literatur |
Genauer behandelt werden sollen folgende Texte, deren vorbereitende Lektüre empfohlen wird: Zschokke: Das Goldmacherdorf, Weill: Selmel, die Wahnsinnige, Auerbach: Schwarzwälder Dorfgeschichten (Auswahl), Gotthelf: Die schwarze Spinne, Marcard: Der Bauernschinder, Louise Otto: Die Lehnspflichtigen sowie Schloenbach: Die Hasenschlinge und Die zwölf Apostel. Zur Einführung: Hartmut Kircher: Nachwort. In: Dorfgeschichten aus dem Vormärz, hg. und mit einem Nachwort versehen von H. K. Bd. II. Köln 1981, S. 335-367. |