Wie verändern sich Sprachen im Bereich der Grammatik über historische Zeiträume hinweg? Lassen sich systematische, sprachinterne Gründe und Motivationen für diachrone Entwicklungsverläufe finden? Gibt es dafür Regeln oder Tendenzen, scheinbar zielgerichtete Prozesse ("unsichtbare Hand")? Wie wirken sich der Einfluss anderer Sprachen oder auch außersprachliche Faktoren aus? Dieses sprachübergreifend angelegte Seminar stellt in den Mittelpunkt, wie und warum sich (in erster Linie) slawische Sprachen im Laufe ihrer Geschichte langfristig, aber auch kurzfristig – etwa im Laufe eines Jahrhunderts – gewandelt haben. Dabei geht es in erster Linie um Phänomene der Grammatik, also Syntax und Morphologie. Wir legen besonderes Augenmerk auf den Vergleich mit anderen Sprachen und die sprachtypologische Einordnung, so dass der Kurs auch für Nicht-Slawist*innen ertragreich sein wird.