Kommentar |
Audioguides, Apps, Autographe, Schautafeln oder Kataloge – Ausstellungen und Museen sind Institutionen der Wissensproduktion und -vermittlung, die durch vielfältige Medientechnologien und –innovationen geprägt sind. Medien können als Exponate Sachverhalte repräsentieren oder in Sammlungen Wissensinhalte speichern. Sie werden in Ausstellungskontexten aktiv und innovativ zur Wissensvermittlung eingesetzt oder hier erst hervorgebracht. Während Ausstellungen, Museen und Sammlungen beliebte Gegenstände in Kulturwissenschaft und Wissensgeschichte darstellen, sind medienwissenschaftliche Zugänge zu diesen etablierten Vermittlungsräumen erst darin begriffen, sich zu konkretisieren. Das Seminar unternimmt einen Schritt zu einer medienhistorischen und -dramaturgischen Perspektive auf Ausstellungen und Museen, indem es die heterogenen, historisch variablen Einzelmedien in den Blick nimmt, die an diesen Orten zum Einsatz kommen. Ein Fokus liegt auf der Zeit um 1900, da hier mediale Umbrüche und nachhaltige Reformen der Museums- und Sammlungskultur aufeinandertrafen. Im Verlauf des Seminars soll eine offene Enzyklopädie von Ausstellungsmedien in ihren historischen Dimensionen und aktuellen Wirkungsorten entstehen. Einzelne Ausstellungsmedien können hierfür sowohl anhand musealer Gebrauchsgeschichten als auch durch Analysen aktueller Ausstellungen untersucht werden.
Das Seminar führt an die Arbeit mit historischen Quellen heran, bietet eine Einführung in Methoden der Ausstellungsanalyse und sieht gemeinsame Ausstellungsbesuche vor. |
Literatur |
Einführende Literatur: Kirsten Drotner, Vince Dziekan, Ross Parry, Kim Christian Schrøder (Hrsg.): The Routledge Handbook of Museums, Media and Communication. New York: Routledge, 2019. |