Kommentar |
Digitalisierung wird in der Regel auf die Technik reduziet und so falsch verstanden. Zwar ist in Diskursen, wie die der „Digitalen Revolution“, die gesellschaftliche Dimension zu erahnen, leider jedoch werden diese nur selten erforscht. Statt dessen dominiert ein pessimistischer bis apokalyptischer Blick in die Zukunft: Alles wird schlimmer und das Ende naht; Arbeitsplatzverluste drohen und die Technik wird gefährlicher. Es dominieren Diskurse der Form “Facebook und Google sind gefährlich“, die Bernhard Pörsken bezeichnet als "systematisch[e] Verführungs- und Manipulationsphantasien, die mal von übermächtigen Frames, dann vom raffinierten Mikrotargeting, schließlich, wie in diesem Fall, von allgegenwärtigen Algorithmen handeln“.
Schwerpunkt des Seminars ist eine analytische und heuristische Bestimmgun der Digitlisierung, ihrer konkreten Eigenschaften, Erscheinungsformen und Mechanismen. Es wird ein profundes Grundlagenwissen geprägt, in dem das Phänomen der Digitalisierung in seiner ideengeschichtlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung nachgezeichnet wird. Zusätzlich wird die digitale Entwicklung den aktuellen Narrativen gegenübergestellt, um die Diskurse und Stimmungen zu untersuchen. Ebenfalls wird im Seminar ein Grundlagenwissen zur Wechselwirkung von Kapitalwirtschaft und dem Kapitalismus einerseits sowie modernen Staaten anderseits ausgeprägt — um die Frage zu verstehen, auf welche die Digitalisierung antwortet.
Die Inhalte umfassen • Grundlagentheorien zur Digitalisierung • Theoretische Grundlagen der ideengeschichtlichen Voraussetzung • Praktische Umsetzung der Digitalisierung • Grundlagen zur Wechselwirkung von Kultur, Gesellschaft und Technik • Grundlagen der Digitale Nationalökonomien & -strategien |