Kommentar |
Zucker ist löslich. Karl ist jähzornig. In beiden Fällen handelt es sich um eine Disposition. Dispositionen sind modale Eigenschaften: Sie haben etwas damit zu tun, was unter bloß möglichen Umständen geschehen würde. Zucker zum Beispiel würde sich auflösen, wenn man ihn in Wasser legte. Ihre modale Natur teilen Dispositionen mit Fähigkeiten. Kira kann Seilspringen, Knut kann schwimmen, Klara kann einen Kampfjet fliegen. Dass das so ist, hat ebenfalls etwas damit zu tun, was unter bloß möglichen Umständen passieren würde. Wenn die Akteure es wollten, würden sie Seilspringen, schwimmen bzw. losfliegen.
Im Seminar werden wir zwei Fragen nachgehen:
Erstens, wie genau verhält es sich mit der Modalität von Fähigkeiten bzw. Dispositionen? Wie fängt man diese Eigenschaften mithilfe eines mögliche-Welt-Frameworks ein? Welche Rolle spielen kontrafaktische Konditionale?
Welche Rolle spielt bloße Möglichkeit? Zweitens, wie verhalten sich Fähigkeiten und Dispositionen zueinander? Sind Fähigkeiten eine besondere Art von Dispositionen? Oder unterscheiden sie sich in grundlegenden Hinsichten voneinander? Was hat es mit der Intuition auf sich, dass Fähigkeiten aktiv, Dispositionen aber passiv sind? Und wie geht man mit Fähigkeiten um, die gar keine Handlungsfähigkeiten sind, etwa die Fähigkeit zu riechen oder die Fähigkeit Französisch zu verstehen? |