Kommentar |
Descartes’ Mediationen
Dass es schon 1641 analytische Erkenntnistheoretiker gab, beweist Descartes in seinem Werk „meditationes de prima philosophia“, seinen berühmten Meditationen über die erste Philosophie. Zu Beginn legt Descartes sich selbst die Frage vor, ob es etwas gibt, was wir unumstößlich wissen können. Um das zu überprüfen, denkt er sich zunächst einige skeptische Szenarien aus - Szenarien also, in denen uns alles genau so erscheint wie in der Realität, in denen aber alles vollkommen anders ist (man denke an die Matrix). Von hier baut er eine komplexes Argumentation auf, die sich von der Erkenntnis „Ich denke, also bin ich“ über die Existenz und das Wesen Gottes bis hin zu der Fehleranfälligkeit der Sinneswahrnehmung erstreckt. Am Ende schließt Descartes, dass alles wahr ist, was klar und deutlich erkannt werden kann. Im Seminar werden wir uns die Meditationen anhand der deutschen Übersetzung (Reclam) des Originaltextes und einer Reihe von Sekundärtexten erschließen.
Im Zentrum des Seminarsstehen einzelne Argumente, deren Rekonstruktion und Möglichkeiten der Kritik. Das Seminar eignet sich daher auch als Methodenseminar für alle Studierenden, die ihre handwerklichen Fähigkeiten im Umgang mit Argumenten verbessern wollen. |