Kommentar |
Martin Luther war sich sicher, dem Volke auf’s Maul schauen zu müssen, um die Sprache zu finden, in der er verstanden würde. Wem er da genau wohin geschaut hat, ist nicht nur eine Frage, die das vitale Interesse von Linguist*innen bindet, sondern ermöglicht auch den historischen Überschlag zu einem vergleichsweise jungen Begriff der Kirchentheorie: dem der Volkskirche. Die Frage aber bleibt und stellt sich heute verschärft: Wer soll das denn sein, das „Volk“ in der Volkskirche? Welche Konzepte von Kirche und pastoralem Leben können hilfreich sein, wenn man überlegt, für wen die Kirche Kirche ist? Welchen Anspruch formulieren Kirchen, wollen sie Volkskirche sein und wer will den eigentlich eingelöst wissen? Was kann Kirche überhaupt für Menschen anbieten, die zuallererst in den Bezügen ihrer Arbeitswelten beheimatet sind?
Die Übung dient unter dieser thematischen Verdichtung der Vorbereitung auf das Gemeindepraktikum und reflektiert grundsätzlich kirchentheoretische und pastoraltheologische Positionen. |