Kommentar |
Die Harmonik in Werken des 19. Jahrhunderts ist im Grundsatz nicht abweichend von derjenigen des 18. Jahrhunderts, denn sie fußt weiterhin auf traditionellen Kadenz- und Sequenzmodellen. Diese werden jedoch durch Alterationen, zusätzliche Akkorde oder Zwischenkadenzen erweitert, sodass der harmonische Zusammenhang oft unübersichtlich wird. Im frühen 20. Jahrhundert sinkt die vormals avancierte Harmonik in das Genre der Unterhaltungsmusik wie Operette und Schlager ab. Das harmonische Vokabular dieser Musik lässt sich oft unmittelbar aus der romantischen Musik ableiten, ist dabei aber nun in traditionelle achttaktige syntaktische Strukturen eingebettet.
Der Kurs gliedert sich in einen systematischen und einen werkanalytischen Teil. Ausgehend von besonderen Akkorden und Satzmodellen bzw. Sequenzen soll vornehmlich durch harmonische Analyse zunächst die Harmonik im romantischen Repertoire untersucht werden (Schumann, Chopin, Brahms), ehe die Harmonik in Unterhaltungsmusik (bei Marlene Dietrich, Lilian Harvey u.a.) und in der Operette in den Blick genommen wird.
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