Kommentar |
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann gilt als bedeutender Vertreter der Berliner Spätromantik. Seine Künstler-Biographie bewegt sich zwischen unterschiedlichsten Rollenbildern: Schriftsteller, Komponist, Kritiker, Zeichner und Karikaturist. „Die Wochentage bin ich Jurist und höchstens etwas Musiker, sonntags, am Tage wird gezeichnet, und abends bin ich ein sehr witziger Autor, bis in die späte Nacht“, so schreibt er an seinen Freund Hippel 1796 über sich selbst. Das Grenzgängertum zwischen den Medien spiegelt sich auf vielfältige Weise in seinem erzählerischen Werk wider: dort wimmelt es von wahnsinnigen Musikern und Kapellmeistern, mal depressiven, mal besessenen Malern, reisenden Opern-Enthusiasten, als Salamander märchenhaft verwandelten Archivaren und anderen Künstlergestalten und den oft zur Disposition gestellten Schaffensprozessen ihrer Kunstwerke. Anhand ausgewählter Werke soll das intermediale Universum Hoffmanns entlang der darin verhandelten Leitmotive von Kunst, Musik und Dichtung in gemeinsamer Analyse im Kontext des Seminars erarbeitet werden. Die Bereitschaft zu umfangreicher Lektüre wird vorausgesetzt. Das SE bietet zudem Einblicke in die Fragestellungen der umfangreichen Forschung zu E.T.A. Hoffmann und führt in die Grundlagen der Intermedialitätsforschung ein. Seitenblicke auf das zeichnerische und musikalische Oeuvre werden einzelne Sitzungen flankieren. Geplant sind zudem ein Besuch des E.T.A. Hoffmann Archivs in der Staatsbibliothek sowie ein Stadtspaziergang auf den Spuren des Autors durch Berlin. Das webbasierte E.T.A. Hoffmann-Portal der Staatsbibliothek (https://etahoffmann.staatsbibliothek-berlin.de/) bietet einen weiteren, wichtigen Zugang zur Erschließung von Materialien und Fragestellungen zum SE auf digitaler Ebene. |