Kommentar |
Nach dem Ersten Weltkrieg diagnostizierten zeitgenössische Kritiker und Experten Krisen nicht nur im Bereich der Wirtschaft, der Industrie und der technischen Entwicklung, sondern auch im Drama, in der Historiographie und nicht zuletzt in der Romanliteratur. Das SE hat zum Ziel, die zahlreichen Krisendiskurse in der Weimarer Republik durch das Prisma der Literatur und Literaturkritik zu untersuchen. Gelesen werden Auszüge aus den experimentellen Romanprojekten von Otto Flake (Stadt des Hirns), Robert Musil (Der Mann ohne Eigenschaften), Alfred Döblin (Berlin Alexanderplatz, Berge, Meere und Giganten), Siegfried Kracauer (Ginster, Georg), neben zeitgenössischen Rezensionen und Ankündigungen. Die Romane sollen nicht nur nach ihrem inhaltlichen, formellen und stilistischen Bezug zum Krisendiskurs untersucht, sondern auch auf dem Literaturmarkt und im Programm ihrer Verlage eingeordnet werden. |