Henry Sidgwick war einer der bedeutendsten Moralphilosophen des 19. Jahrhunderts und ein berühmter Vertreter eines utilitaristischen Moralverständnisses. Dem Utilitarismus zu folge ist es das grundlegende Ziel moralischen Handelns, die größte Summe an Freude hervorzubringen. Sidgwicks Buch The Methods of Ethics ist eines der bedeutendsten Werke der utilitaristischen Tradition und gilt als die klarste und am besten zugängliche Ausarbeitung des klassischen Utilitarismus – so John Rawls im Vorwort zur Ausgabe von 1981. The Methods of Ethics ist allerdings nicht nur eine bloße Ausarbeitung des klassischen Utilitarismus. Vielmehr entwickelt Sidgwick seine Position in Auseinandersetzung mit zwei bedeutenden Alternativen: dem Egoismus und dem Intuitionismus (oder der Common-Sense Moral). Nach einem einleitenden Teil (Buch I) widmet Sidgwick jeder der drei Theorien einen weiteren Teil: Buch II – Egoismus, Buch III – Intuitionismus, Buch IV: Utilitarismus.
Dieses Seminar widmet sich der Lektüre und Erarbeitung der wichtigsten Teile von The Methods of Ethics. Wir werden uns insbesondere mit Buch III und IV beschäftigen: also den Teilen des Werkes, in denen Sidgwick in Auseinandersetzung mit der Common-Sense Moral für den Utilitarismus argumentiert. |