Journalist*innen haben eine unter erkenntnistheoretischen Gesichtspunkten interessante Scharnierfunktion: Sie müssen zunächst selbst Erkenntnisse gewinnen, die sie anschließend an die Gesellschaft weitergeben. Zugleich spielen Journalist*innen eine zentrale Rolle in gesellschaftlichen Erkenntnisgewinnungsprozessen. Das wirft philosophische Fragen auf: Durch welche Normen sollten sich Journalist*innen in ihren Erkenntnisprozessen leiten lassen? Welche Erkenntnisse sollten Journalist*innen in welcher Form öffentlich machen und an die Gesellschaft weitergeben? Im Seminar wird es um Objektivität, Ausgewogenheit und Neutralität sowie um Wahrhaftigkeit, die Vermeidung von kognitiven Verzerrungen (biases) und Fact-Checking gehen.
Das Seminar wird parallel am KIT in Karlsruhe (David Lanius) und an der HU Berlin (Romy Jaster) stattfinden und mit einer gemeinsamen Blockveranstaltung am 17./18.2.2020 in Berlin enden. Bei dieser Gelegenheit werden wir unter anderem den Newsroom von ZEIT ONLINE besuchen und mit einem ZEIT-Journalisten über Punkte aus dem Seminar diskutieren.
Teilnahmevoraussetzung für das Seminar ist die Bereitschaft, philosophische Texte auf Englisch zu lesen. |