Das Seminar diskutiert den Umgang mit menschlichen Überresten am Beispiel der tibetischen Kultur. Dabei handelt es sich z.B. um zu Trinkschalen verarbeitete Schädel und Musikinstrumente aus menschlichem Knochen. Sie finden bis heute im tibetischen Buddhismus zu Ritualzwecken Verwendung. Viele dieser Stücke waren begehrte Sammlungsobjekte und befinden sich auch in Berliner Museen.
- Wie ist die historische und aktuelle Funktion von Artefakten aus menschlichem Gebein im tibetischen Kulturraum?
- Wie wurden sie hergestellt?
- Wie ist die Funktion derartiger Stücke in Ausstellungen westlicher Museen?
- Wie sehen Tibeter Artefakte aus menschlichen Gebeinen?
- Wie sehen westliche Praktizierende des tibetischen Buddhismus diese Objekte?
- Besteht ein Interesse an Repatriierung und wohin sollte sie erfolgen (VR China, Exilgemeinden)?
- Wie könnte ein angemessener Umgang mit sensiblen tibetischen Objekten aussehen?
Diesen Fragen gehen wir im Rahmen des Q-Teams nach. Dabei handelt es sich um Forschendes Lernen, d.h. Sie haben die Möglichkeit zu eigenständigem Forschen. Gemeinsam erarbeiten wir die Grundproblematik, entwickeln eine zu bearbeitende Fragestellung und eine Methodik inkl. Arbeitsplan. Eine Möglichkeit besteht z.B. darin, in Berlin lebende Tibeter zu dem Thema zu befragen. Das Q-Team schließt nicht mit einer herkömmlichen Hausarbeit ab, sondern die Ergebnisse könnten im Rahmen einer Posterausstellung oder eines Vortragabends vorgestellt werden.
Geeignet für BA-Studierende. Kenntnisse zur Kulturgeschichte Tibets oder Provenienzforschung/Human Remains erwünscht, aber nicht Bedingung. |