Dieses Projekttutorium richtet sich, obwohl es der Name vermuten ließe, nicht nur an (klassische) Archäolog*innen, sondern an alle Studierenden, die während ihres Studiums auf die folgenden Problemkomplexe gestoßen sind und sich gerne kritisch mit diesen auseinandersetzen möchten:
Semester 1: Welche unterschiedlichen Recherchemethoden (analog und digital) gibt es, was sind ihre Vor- und Nachteile? Wie beeinflussen diese unterschiedlichen Methoden meine Wahrnehmung und damit mein Forschungsverhalten? Wie kann ich analoge und digitale Methoden sinnvoll kombinieren? Wie müssen sich meine Forschungs- und Recherchemethoden in Zeiten von „Fake News“ und „Alternative Facts“ anpassen, um herauszufinden, was „wahr“ ist? In diesem Zusammenhang auch: Was ist Wahrheit überhaupt und was ist Wissen?
Neben der theoretischen Diskussion dieser Fragen sollen einige Methoden praktisch angewandt werden, bzw. es soll ein Zugang zur praktischen Arbeitsweise geschaffen werden. Aus diesem Grund sind Besuche eines Archivs, eines Verlags und Digithek/Diathek des Winckelmann-Instituts geplant.
Semester 2: Aufbauend auf den Ergebnissen des ersten Semesters soll es darum gehen, wie (archäologisches) Wissen generiert und weiterverarbeitet wird. Besonderer Schwerpunkt liegt hier auf einer kritischen Auseinandersetzung mit den Themenfeldern der Wissensvermittlung (Open Access, Social Media, etc.). Wie kann ich meine Forschungsergebnisse präsentieren und nutzbar machen?
Am Ende jedes Semesters wird es eine Diskussionsrunde mit Dozierenden geben, in der die Ergebnisse präsentiert werden sollen. Die Teilnehmenden sollen dabei Methoden der Wissensvermittlung gleich praktisch anwenden und überlegen, wie sie die Ergebnisse und Diskussionen am Ende des Tutoriums (Nachwuchs)Wissenschaftler*innen zur Verfügung stellen möchten.
Literatur für die erste Sitzung:
Platon, Theätet. Übersetzt von Friedrich Schleiermacher, Übersetzung durchges. und übera. von Alexander Becker, Kommentar von Alexander Becker, Surkamp, Frankfurt am Main 2007, 200d-206b. |