Kommentar |
Avocado oder Avocadon’t – lautete eine Schlagzeile, die auf den wasserintensiven Anbau von Avocados und den einhergehenden Ressourcenverbrauch aufmerksam machte. Tatsächlich ist oft schwierig nachzuvollziehen, welche Ressourcen in die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln fließen. Saatgut, Erde, Wasser, Land, Zeit, Sorgearbeit, Wissen – all dies sind materielle wie immaterielle Ressourcen, die von Nöten sind um agrarische Produkte aber auch Mahlzeiten zu erzeugen.
Ziel des Seminars ist es Nutzung, Wertschätzung und Sichtbarkeit von (natürlichen) Ressourcen im Feld der Ernährung zu diskutieren und dabei Geschlechterverhältnisse als zentral mitzudenken. Inwiefern ist der Zugang zu und die Kontrolle von Ressourcen vergeschlechtlicht? Wieso sind manche Ressourcen sichtbar, während andere oft unsichtbar bleiben? Welche alternativen Wege im Umgang mit Ressourcen könnten sinnvoll sein (z.B. Food Sharing)? Anhand des Beispiels der Ernährung werden konkrete Studien und Praxisbeispiele vorgestellt. Dabei werden theoretische Ansätze diskutiert, die es ermöglichen Geschlecht, Ernährung und Ressourcen als verschränkt zu analysieren, wie beispielsweise der Ansatz der Feministischen Politischen Ökologie.
Dieses Seminar setzt die Bereitschaft voraus, teilweise englischsprachige Texte zu lesen. |
Literatur |
Ulrich Ermann, Ernst Langthaler, Marianne Penker, Markus Schermer (2017): Agro-Food Studies. Eine Einführung, utb/Böhlau Wien.
Elmhirst, Rebecca et al. (2017): Gender and generation in engagements with oil palm in East Kalimantan, Indonesia. The Journal of Peasant Studies, 44:6, 1135-1157.
Morrow, Oona (2019): Sharing food and risk in Berlin’s urban food commons. Geoforum, Vol. 99, 202-212. |