Kommentar |
E-Learning galt als ein Hoffnungsträger der digitalen Kommunikationstechnologien, innerhalb dessen ein naiver Technologieoptimismus fundierte pädagogische Theorien und Konzepte des Lernens ersetze. Die überschwänglichen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Vielmehr fristitet das E-Learning ein beständiges, aber dennoch randständiges Nischendasein. Wir beobachten ein merkwürdiges Patt: Erklär- und Informationsvideos finden sich in größtmöglicher Zahl auf youtube, Vorlesungen aller Universitäten werden aufgezeichnet und sind international abrufbar, Fernstudiengänge blühen auf und Fort- und Weiterbildungen haben Konjunktur. Auf der anderen Seite zog der technologische Wandel an Schulen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen faktisch spurlos vorbei; nahezu alle Curricula und Ausbildungen verlaufen unverändert 'analog'.
Dieser Themenkomplex wird im Seminar mittels konträrer Perspektiven erschlossen: Wir stellen pädagogische Theorien und Lernkonzepte dem E-Learning, mit den expliziten und impliziten Konzepten bestehender Plattformen, gegenüber. Mit Hilfe bildungsökonomischer Analysen entwickeln wir einen sozialen und ressourcenorientierten Maßstab, der dem gesellschaftlichen Kontext von Bildung quantifiziert. Wir diskutieren die Frage, wie Lernen funktioniert und welche Wechselwirkungen bezüglich der neuen Medien erwartbar sind. Die Ergebnisse des Seminars werden in aktive Konzepte des E-Learnings implementiert und publiziert.
Eine Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit voraus. Die Inhalte umfassen
⁃ Theorien des Lernens und ihre anthropologischen Prämissen
⁃ Pädagogische Theorien und ihre gesellschaftliche Dimension
⁃ Bildungsökonomie und Digitale Ökonomie
⁃ Theorie einer Pädagogik des Digitalen |