Kommentar |
Das relativ neue „Genre“ der Fernsehserie hat die filmische Narration in den letzten 20 Jahren revolutioniert. Ihr besonderer Erfolg scheint, so der Grundgedanke des Seminars, auch darin begründet zu liegen, dass es den Serien gelingt, Fragen, Probleme und Unsicherheiten darzustellen und zu verhandeln, die für unsere Kultur maßgebend sind: Die Frage danach, was den Menschen zu dem macht, was er ist (und wodurch er sich von der Maschine unterscheidet), das Verhältnis zwischen Individuum und Gemeinschaft, die Funktionsweise politischer Macht, das Phänomen der Gewalt, die Neuordnung von Familienstrukturen – all dies sind Themenkomplexe, deren kulturelle Brisanz in den Serien auf besondere Weise deutlich wird. Das Seminar wird sich diesen Themenkomplexen über ihre Darstellung in Serien nähern, und sie aus kulturwissenschaftlicher, wie auch aus medienphilosophischer Perspektive in den Blick nehmen. Nicht zuletzt wird der Einsatz spezifischer medialer Darstellungsformen – allen voran das Prinzip des seriellen Erzählens selbst – in seiner Signifikanz für die behandelten Fragen fokussiert. |