Kommentar |
In dem Q-Tutorium nähern wir uns gemeinsam der Forschungsfrage, ob es eine spezifisch weibliche Erfahrung von Frauen in NS-Gefangenschaft gab. Dafür beschäftigen wir uns mit Biografien von Frauen vor, während und nach der NS-Gefangenschaft und deren Beschreibungen des Lageralltags. Ein Forschungsschwerpunkt stellt die körperlichen Erfahrungen der Frauen, wie Hygiene, Hunger, Menstruation und Schwangerschaft dar. Insbesondere Dr. Na'ama Shik und Gisela Bock setzten wichtige Impulse zu einer Neujustierung der Betrachtung des vergeschlechtlichten Körpers im Konzentrationslager, der Erfahrungen weiblicher Gefangener und der ständigen Verschränkung von Sexismus und Antisemitismus sowie Sexismus und Rassismus. Ziel ist zudem die Darstellung der Diversität der weiblichen Gefangenen in den (Konzentrations-) Lagern. Die Unterschiede, wie sozialer Hintergrund, kultureller Zugehörigkeit, körperlicher Erfahrung, Sexualität oder Geschlechtsidentität, werden anhand biografischer Quellen sowie Texten erarbeitet. Im Sinne des „Forschenden Lernens“ gibt es für die Teilnehmenden die Möglichkeit im Rahmen der genannten Fragestellung selbst eine Forschungsfrage zu formulieren, der über die Zeit des Seminars nachgegangen wird. Durch eine Exkursion in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sollen die gesammelten Forschungsergebnisse vertieft werden. Die Studierende haben die Möglichkeit das Seminar mit einem Blogeintrag, einem Podcast oder einer Seminararbeit abzuschließen. |