Kommentar |
Industrialisierung, Migration, Modernisierung des Verkehrs, neue Formen der Arbeit, soziale Konflikte, neue Baumaterialien, Technologien und Konstruktionen, neue Medien, wie Fotografie und Film, und die Zukunftsverheißungen von Wissenschaft und Technik – es ist die Stadt, in der sich diese rasanten Prozesse des 19. Jahrhunderts in einer immensen Dynamik verdichteten. Dabei wurde die Stadt selbst zum Medium der Verhandlung dieser Prozesse. Die Vorlesung untersucht entlang zentraler Themen wie in der bildenden Kunst, den visuellen Medien, in Stadtutopien und -planungen sowie in konkreten räumlichen Interventionen diese dynamischen Prozesse beobachtet, sinnlich-ästhetisch vergegenwärtigt, angeeignet und kritisiert sowie Strategien der Bewältigung erprobt wurden. Der zeitliche Fokus liegt auf der Zeit um 1900. Ausgangspunkt der Betrachtung ist Mitteleuropa. Hiervon ausgehend wird der zeitliche Bogen vom 19. bis ins 20. Jahrhundert gespannt und der Blick auf Europa und darüber hinaus ausgeweitet. Die Vorlesung ist auch ein Nachdenken über die Potentiale, Mittel und Grenzen einer kunst- und bildgeschichtlichen Analyse von Stadt. |