Kommentar |
Das SE beschäftigt sich mit einem neuen protojournalistischen Medium der noch jungen Druckzeit: Gedruckte Flugblätter eröffnen die Möglichkeit, bestimmte Informationen vergleichsweise günstig und zeitnah an ein größeres Publikum zu vermitteln. Drei Perspektiven sollen im Seminar erarbeitet und diskutiert werden:
- Materialität und Medialität von Flugblättern: Welche materiellen Möglichkeiten nutzt das Medium, z.B. im Vergleich mit der Handschrift? An welche medialen
Darstellungskonventionen knüpft es an? Welche Darstellungskonventionen, insbesondere im Verhältnis von Text und Bild bildet es allererst aus? Wie wird es rezipiert?
- Flugblätter als Agenten des Diskurses: Welche Themenschwerpunkte lassen sich ausmachen? Welche Rolle spielen Flugblätter in den Diskursformationen des 16. Jahrhunderts? Welche Zwecke verfolgen Flugblattautoren?
- Flugblattsammlungen als Wissensarchive: Flugblätter werden schon zeitgenössisch gesammelt, z.B. vom reformierten Zürcher Chorherrn Johann Jacob Wick in den sog. „Wickiana“. Welchen Logiken folgen diese Sammlungen? Welche (Selbst-‐) Beschreibungen und -‐wahrnehmungen des 16. Jahrhunderts liefern sie?
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