Kommentar |
Mit Fokus auf Design, Produktion, Vermarktung und Konsum materieller Güter wie islamische Modeartikel, halal-zertifizierte und ‚ethnische‘ Produkte untersuchen Studierendenteams im Rahmen dieser forschungsorientierten Lehrkooperation mit der Nazarbaev University Nur-Sultan (Astana), Kasachstan das Zusammenspiel neuer Formen von Religiosität und Moral in unternehmerischen Arbeitsfeldern. Mit Berlin und Nur-Sultan sind zwei spezifische säkularisierte urbane Forschungssettings gegeben, die das Thema im Kontext von Post-/Migration und postsozialistischen Kapitalismus einbetten. Beide Städte sind zudem wichtige Zentren für den Handel und Vertrieb von sowohl global zirkulierenden also auch lokal produzierten Konsumgütern. Dem material turn in den Sozialwissenschaften folgend wird ein objektbasierter Forschungszugang entwickelt, über den sich die Studierenden die Lebenswelten von Unternehmer*innen über das komplexe Zusammenspiel von Arbeit, Konsum, Religion, und Moral erschließen. Wir priorisieren Fallstudien zu weiblichem Unternehmertum in muslimischen Gesellschaften.
Das Forschungsseminar ist für zwei Semester konzipiert: Im Zentrum des ersten Teils (Winter) stehen anthropologische Methodenlehre (teilnehmende Beobachtung, Interviews, visuelle Anthropologie) und die Konzipierung und Durchführung von Feldforschungen. Der zweite Teil (Sommer) dient der Aufbereitung der empirischen Daten sowie der Organisation einer dualen Foto-/Filmausstellung zu den studentischen Forschungen in Berlin und Nur Sultan. |