Kommentar |
Das Seminar widmet sich dem berühmten und tiefgreifenden Ritenstreit während der katholischen Chinamission im 17. und 18. Jahrhundert. In diesem Streit zwischen Jesuiten einerseits und Dominikanern sowie anderen Katholiken andererseits ging es nicht nur darum, wie man die Riten der Ehrung des Konfuzius und der Ahnen im Reich der Mitte interpretieren soll. Debattiert wurde auch darüber, welches chinesische Wort den christlichen Gott angemessen bezeichnen könnte.
Im historischen Kontext wollen wir zunächst auf die von Matteo Ricci (1552–1610) geführte Chinamission der Jesuiten eingehen, die den Ritenstreit zur Folge hatte. Sodann werden die Auseinandersetzungen zwischen den an dem Streit beteiligten Ordensgemeinschaften der römisch-katholischen Kirche sowie die zwischen europäischen Missionaren und chinesischen Katholiken thematisiert. Abschließend kommen die Auswirkungen des Ritenstreits sowohl in China als auch in Europa in den Blick. |
Literatur |
Kenneth S. Latourette: A history of Christian missions in China, London 1929; Nicolas Standaert: Chinese Voices in the Rites Controversy. Travelling Books, Community Networks, Intercultural Arguments, Rome 2012; Ders.: Jesuiten in China, in: Thomas Worvester (ed.): The Cambridge Companion to the Jesuits, Cambridge 2008, 169–185; Thierry Meynard: The Jesuit reading of Confucius: The first complete translation of the Lunyu (1687) published in the West, Leiden 2015; Markus Friedrich: Die Jesuiten. Aufstieg, Niedergang, Neubeginn, München 2016, 393–523; Ines G. Županov and Pierre-Antoine Fabre (ed.): The Rites Controversies in the Early Modern World, Leiden 2018. |