Kommentar |
Während der sogenannten Soldatenkaiserzeit (235-284 n. Chr.) erlebte - so die ältere Forschung - das Römische Reich nach etwa zwei Jahrhunderten relativer Stabilität eine schwere Krise. Sowohl außenpolitisch durch die verheerenden Einfälle von Persern und Germanen als auch innenpolitisch durch zahlreiche Usurpationen, wirtschaftliche Probleme und häufigen Herrscherwechsel war das Imperium Romanum einer steten Instabilität ausgesetzt. In allen Bereichen des Lebens kam es zu gravierenden Veränderungen, die erst mit den umfassenden Reformen Diocletians in geordnete Bahnen zurückgeführt werden konnten. In den letzten Jahren ist diese einseitige Perspektive hinterfragt und differenziert worden
Anhand von außen- wie innenpolitischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen sollen im Rahmen des Seminars Krisenerscheinungen des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert nachgezeichnet werden. |
Literatur |
Andreas Alföldi: Studien zur Geschichte der Weltkrise des dritten Jahrhunderts nach Christus, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1967; Felix Hartmann: Herrscherwechsel und Reichskrise. Untersuchungen zu den Ursachen und Konsequenzen der Herrscherwechsel im Imperium Romanum der Soldatenkaiserzeit. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1982; Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser, Krise und Transformation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (235-284), Akademie-Verlag, Berlin 2008; Karl Strobel: Das Imperium Romanum im ‚3. Jahrhundert‘. Modell einer historischen Krise? Steiner, Stuttgart 1993; Michael Sommer: Die Soldatenkaiser. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004; Christian Witschel: Krise - Rezession - Stagnation? Der Westen des römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr. (Frankfurter althistorische Beiträge 4), Frankfurt am Main 1999 |