Kommentar |
Es war der Staatsrechtler Carl Schmitt, der „Kronjurist des Dritten Reiches“, dem das 20. Jahrhundert die unheimliche Karriere der „Politischen Theologie“ zu verdanken hat. Entsprechend intrikat war das Theorieangebot, das mit diesem Begriff signalisiert werden sollte. Erst bedurfte allererst einer Umbesetzung, die in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wesentlich durch Johann Baptist Metz, Jürgen Moltmann und Dorothee Sölle geleistet wurde, damit das Anliegen und die Themen der „Politischen Theologie“ wieder ernsthaft diskutiert werden konnten. Nachdem es in den zurückliegenden Jahren merkwürdig still geworden war um diesen theologischen Ansatz, erfährt er seit geraumer Zeit wieder an Aufmerksamkeit. Grund genug, im Rahmen einer Übung nach den Gründen zu fragen, warum die „Politische Theologie“ wieder aktuell ist. Zugleich aber wird es darum gehen, sich mit zentralen und klassisch gewordenen Grundtexten zu beschäftigen, die dem gesamten ideologischen und theoretischen Spektrum entstammen. |