Kommentar |
Konsum bedeutet den Verbrauch von Dingen und anderen Ressourcen und ist eine ökonomische und soziale Praxis, die das Verhalten des Einzelnen und sozialer Gruppen bestimmt und gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse der globalen Welt prägt. Das Seminar beschäftigt sich an den Schnittstellen von Ökonomie, materieller Kultur und sozialer Praxis zum einen mit Konzepten kritischer Konsumtheorie (W. Benjamin, R. Barthes, P. Bourdieu, J. Baudrillard, B.-C. Han u.a.) und untersucht zum anderen Fiktionen konsumtiver menschlicher Praktiken und Beziehungen im französischen Roman seit dem 19. Jahrhundert. Das Seminar geht der Frage nach, wie Romane das System fingierter Bedürfnisse, des Warenfetischismus und der Ethik des Konsums in Raum, Zeit und Erzählung modellieren. Auf dem Lektüreprogramm stehen neben theoretischen Texten die folgenden Romane: E. Zola: Au Bonheur des Dames (1884); E. Triolet: Roses à crédit (1959); G. Perec: Les choses (1965); F. Beigbeder: 99 francs (2000). |