Kommentar |
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) führte auf den verschiedensten Ebenen zu Veränderungen innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Besonders deutlich wird dies im Bereich der Ekklesiologie. Nicht zuletzt durch die Einladung an nicht-römisch-katholische Beobachter und Gäste wurde das Konzil auch zu einem ökumenischen Ereignis ersten Ranges, das bis in die Gegenwart nachwirkt. Die Evangelische Kirche in Deutschland entsandte den Heidelberger Dogmatiker und Ökumeniker Edmund Schlink als Konzilsbeobachter und Berichterstatter nach Rom.
Mit Hilfe von zeitgenössischen Film- und Tonaufnahmen werden wir uns einen ersten Eindruck vom Konzilsgeschehen verschaffen. Anhand der Kirchenkonstitution „Lumen gentium“ und dem Ökumenismusdekret „Unitatis redintegratio“ werden wir exemplarisch nachvollziehen, wie die Konzilsdokumente entstanden, und sehen, wie inhaltlich gerungen wurde. Es interessiert uns auch, welche Rolle evangelische Beobachter wie Schlink auf dem Konzil spielten, inwiefern sie am Konzilsgeschehen und an der Textentstehung Anteil hatten. Basis sind veröffentlichte schriftliche Quellen und unveröffentlichtes Archivmaterial aus dem Vatikanischen Geheimarchiv, dem Schlink-Nachlass und dem Evangelischen Zentralarchiv in Berlin. |
Literatur |
Zur Einführung: Alberigo, Giuseppe, Die Fenster öffnen. Das Abenteuer des Zweiten Vatikanischen Konzils, Zürich, 22007. |