Der 1. Korintherbrief vermittelt einen intensiven Einblick in das Leben einer frühchristlichen Gemeinde. Paulus reagiert auf mündliche und schriftliche Nachrichten, die er aus Korinth erhalten hat, und nimmt in seinen Antworten u.a. zu Fragen von Sexualität und Ehe, der Feier des Herrenmahls und der Auferstehung der Toten Stellung. Auf diese Weise entsteht eine Ethik christlichen Lebens, die zugleich grundlegend für das Verständnis der paulinischen Theologie insgesamt ist.Die Vorlesung geht den genannten und weiteren Aspekten anhand einer Interpretation des griechischen Textes des Briefes nach. Dabei werden auch ein Blick auf das antike Korinth und die Entstehungssituation der Gemeinde geworfen, die Ausführungen des Paulus im Kontext seiner Theologie bedacht und zentrale Aussagen des Briefes – etwa die Herrenmahlsüberlieferung, die Aussagen zur Stellung der Frauen in der Gemeinde und die urchristliche Überlieferung über das Sterben Christi für unsere Sünden in 1 Kor 15,3-5 – innerhalb der urchristlichen Theologiegeschichte interpretiert.
Wichtige neuere Kommentare zum 1. Korintherbrief: W. Schrage (EKK); A. Lindemann (HNT); C. Wolff (THKNT); H. Merklein/M. Gielen (ÖTK); D. Zeller (KEK).
Voraussetzung: Griechischkenntnisse