Kommentar |
Zum Menschenbild jeder religiösen Überlieferung gehört, dass Geschlechteridentitäten und Geschlechtsrollen zugewiesen werden. Oft geschieht dies durch Rituale im Lebenslauf und im Jahreslauf, in denen Menschen in ihre Geschlechtsrolle eingewiesen oder darin stabilisiert werden. Im Vergleich zwischen verschiedenen religiösen Traditionen zeigt sich jedoch auch, in wie hohem Maß Geschlechteridentitäten sozial konstruiert sind und in anderen Zusammenhängen auch ganz anders verstanden werden können.
Das Proseminar wird im Rahmen des religionswissenschaftlichen Curriculum eine Einführung in religionswissenschaftliche Methoden der Quellenanalyse, der Beobachtung und des Vergleichs geben. Das Thema der Zuschreibung von Geschlecht wird beim Erlernen dieser Methoden der rote Faden sein, der durch den Vergleich von verschiedenen religiösen Traditionen führt. Es wird dabei jedoch nicht der Raum dafür sein, das Thema bis in alle Einzelheiten und Feindifferenzierungen auszuloten. |