Kommentar |
Spanisch in den USA (español estadounidense bzw. hispanounidense) hat sich zu einem bedeutenden Forschungsbereich innerhalb der hispanistischen Sprachwissenschaft entwickelt. Das trifft vor allem für die Soziolinguistik zu, genauer ihrem Interesse an der Variation und dem damit verbundenen Wandel sprachlicher Praktiken, Ideologien und Identitäten. Die USA sind das Land mit der zweitgrößten spanischsprachigen Bevölkerung und neben den Philippinen das einzige Land, in dem Spanisch nicht Nationalsprache, sondern eine Minderheitensprache ist. Es kann angenommen werden, dass sich daraus eine Reihe soziolinguistischer Fragen auf eine besondere Art und Weise stellen (z.B. der Status des Spanischen als Lengua de Herencia, aus dem sich spezifische Formen des Spracherwerbs ergeben). Darüber hinaus geben der transnationale Charakter des Spanischen (in den USA reproduziert sich die gesamte spanischsprachige Welt) und die stabile Kontaktsituation zwischen Sprachen (Spanisch-Englisch) und Varietäten (des Spanischen) deutliche Impulse für die Diskussion theoretischer und methodologischer Ansätze, darunter Theorien zum Codeswitching. Das Seminar hat zum Ziel, in diese Ansätze einzuführen und anhand praktischer Analysen (Medienkorpus LatinUS) anzuwenden.
Arbeitsleistungen: regelmäßige Teilnahme, Vor- und Nachbereitung, Übungen. |