Kommentar |
In diesem Seminar werden wir verschiedene griechische und lateinische Quellen analysieren, die das Thema Liebe und Krankheit behandeln. Wir werden dabei die literaturgeschichtliche Entwicklung von poetischen Modellen verfolgen, beginnend bei Sapphos bekannter Beschreibung von Liebessymptomen und deren Rezeption und Bearbeitung von anderen Autoren. Daneben werden wir auch die relevanten medizinischen Ansätze zum Thema untersuchen: Welche Ähnlichkeiten zwischen Liebe und psychischer Störung wurden erkannt? Welche Ursachen wurden angesetzt? Welche Therapien und welche bekannten klinischen Fälle gab es? Wir werden uns in diesem Zusammenhang mit Texten der archaischen griechischen Dichtung (Homer, Lyrik), der hellenistischen Dichtung (Theokrit, Apollonios Rhodios) sowie mit literarischen Quellen der ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung beschäftigen (insbesondere mit Vergil, der römischen Elegie und dem spätantiken Epyllion Aegritudo Perdiccae), aber auch philosophische (Platon, Aristoteles, Lukrez) und medizinische Texte (Galen, Aretaios, Caelius Aurelianus und andere medizinische Autoren der römisch-griechischen Tradition) lesen und kommentieren.
Die Texte werden (v.a. für Studierende des ÜWP) auch in Übersetzung zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen sind ab Anfang Oktober beim Lernmanagementsystem Moodle abrufbar (Passwort wird den über AGNES-Anmeldung Zugelassenen per Mail mitgeteilt).
Lit. zur Einführung: THUMIGER, CHIARA, ‘Liebe als Krankheit. Eine Geschichte von Leib und Seele in griechischer und römischer Literatur und Medizin'. In: Parlare la Medicina: fra lingue e culture, nello spazio e nel tempo. Ed. by N. REGGIANI and F. BERTONAZZI (2018). TOOHEY, Peter, ‘Love, lovesickness and melancholia’, ICS 17 (1992) 265–86.
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