Kommentar |
Die Epoden, oder mit antikem Titel Iambi, gehören zu Horaz‘ Frühwerk und sind wohl in den Jahren vor Actium entstanden. Formal stehen die 17 Gedichte in der Tradition der griechischen Jambendichtung, werden von Horaz aber einer großen Fülle an Themen geöffnet, die von Invektive und Spott über mimenhafte Kurznarrative bis hin zu politisch brisanten Themen und utopischen Gedanken reicht. Dabei greifen Form und Inhalt eng ineinander und fügen die Iambi zu einem komplexen, aber dennoch im Rahmen des Kurses gut überblickbaren poetischen Ganzen, das zahlreiche Ansatzpunkte für literarisches Interesse bietet und völlig zu Unrecht lange Zeit im Schatten der Carmina gestanden hat.
In der Lektüreübung werden wir, teilweise in Übersetzung, das gesamte Buch der Epoden lesen und dabei neben der sprachlichen Erfassung auch über inhaltliche Punkte diskutieren sowie Vergleichstexte (etwa aus den Eclogae Vergils) heranziehen.
Voraussetzung für den Erwerb der Studienpunkte sind regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen, Vorbereitung der relevanten Textpassagen, aktive Mitarbeit und Übersetzung im Kurs sowie die Übernahme einer Textpatenschaft.
Textausgabe: Horatius. Opera ed. F. KLINGNER, 3. Auflage, Leipzig 1959 (oder jede andere kritische Horaz-Ausgabe) Kommentare: D. MANKIN, Horace: Epodes, Cambridge 1995; L. C. WATSON, A commentary on Horace’s Epodes, Oxford 2003. Zur Einführung: E. FRAENKEL, Horaz, Darmstadt 1963; S. MARIOTTI (ed.), Orazio: Enciclopedia oraziana, 3 vols., Roma 1996-8; S. HARRISON (ed.), The Cambridge Companion to Horace, Cambridge 2007. |