Laut Adorno kann sich Kunst kritisch auf die Welt und die gesellschaftlichen Verhältnisse beziehen. Zeit seines Lebens Befürworter avantgardistischer Strömungen plädierte er für eine moderne Kunst, die ihr kritisches Potential nur entfalten kann, indem sie sich den ihr eigenen, immanent-ästhetischen Problemen stellt. Kunst sei nicht politisch, sofern sie sich unmittelbar dergestalt äußert oder sich äußeren politischen Zwecken unterwirft, sondern mittels ihrer eigenen Formgesetze. Gerade durch ihre Autonomie sei Kunst imstande, Gesellschaft zu reflektieren. Im Tutorium werden wir unter anderem versuchen, den für diese Überlegungen zentralen Begriff des ‚sozialen‘ oder ‚historischen Gehalts‘ zu verstehen und zum Begriff des ‚Materials‘ in Beziehung zu setzen.
Das Tutorium ist ausdrücklich interdisziplinär angelegt und richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen und Universitäten.
Vom 21. bis 23. Juni findet das Symposium ‚Ästhetik nach Adorno – Autonomie, Kritik, Versöhnung’ statt, auf das wir uns vorbereiten und das wir gemeinsam besuchen werden. Der Call for Papers ist bis zum 15. April geöffnet.
Das Tutorium beginnt am 29. April.
Literatur: AGS 7, Ästhetische Theorie.
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