Städtische und ländliche Räume in Deutschland befinden sich im Wandel. Dies äußert sich u.a. in veränderten räumlichen Nutzungsmustern- und interessen. Häufig stehen konkurrierende Ansprüche nebeneinander oder finden Verdrängungsprozesse statt. Doch nicht nur in urbanen Verdichtungsräumen nehmen die Konflikte aufgrund von Gentrifizierung, Tourismus oder hohem Verkehrsaufkommen zu. Auch in den ländlichen Räumen lassen sich konfliktäre Kontroversen beobachten, etwa im Umgang mit der zunehmenden Wolfspopulation oder einem voranschreitenden Kulturlandschaftswandel durch die Folgen der Energiewende oder einer zunehmend intensiven Landwirtschaft.
Die integrierte Betrachtung und der „gute“ Umgang mit diesen Konkurrenzen spielen eine wichtige Rolle mit Blick auf eine gerechte und nachhaltige Entwicklung. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns im Rahmen des Q-Teams verschiedenen Fragen widmen: Wie konstituieren sich räumliche Konflikte in unterschiedlichen Raumtypen? Welche Wechselbeziehungen gibt es? Welche Motiv- und Machtstrukturen liegen den jeweiligen Diskursen zugrunde? Welche Wertvorstellungen und normativen Grundannahmen sind prägend? Wie kann man Konflikte „messen“? Welche Rolle kann dabei eine Analyse von Diskursen in sozialen Medien spielen? etc.
Ziel ist es, ein eigenes Forschungsvorhaben durchzuführen und die verschiedenen Phasen von der Eingrenzung der Fragestellung, über die Auswahl geeigneter Methoden, der Entwicklung eines Forschungsdesigns bis hin zur Auswertung und Ergebnisaufbereitung zu einem Abschlussprodukt (z.B. in Form eines gemeinsamen Fachartikels) zu durchlaufen.
Das Q-Team richtet sich vorwiegend an Masterstudierende, aber auch an engagierte Bachelorstudent*innen ab dem 4. Semester. Für die erfolgreiche Teilnahme und Gestaltung des Forschungsprozesses werden Grundkenntnisse in Methoden der empirischen Sozialforschung vorausgesetzt. Darüber hinaus sind auch diskursanalytische Zugänge hilfreich. Insbesondere Studienfächer mit Bezug zu sozialräumlichen Prozessen sind angesprochen. Dazu gehören die Geographie, aber auch die Agrar- und Umweltwissenschaften, Sozialwissenschaften und Politikwissenschaften. Grundsätzlich ist das Seminar interdisziplinär ausgerichtet und auch offen für Studierende der Medien- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie (Ethikaspekte, Fragen von Gerechtigkeit).
Kleingruppen von zwei bis drei Studierenden bearbeiten ein Thema. Die Gruppen schließen die Forschungsphase jeweils mit einer Präsentation und einer kurzen schriftlichen Zusammenfassung ab. In Form eines gemeinsamen Abschlussprodukts sollen die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit für die relevanten Zielgruppen aus Planung und Politik sowie für interessierte Dritte aufbereitet werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Ergebnisse mit Wissenschaftler*innen zu diskutieren. Das Seminar erfordert Präsenz sowie hohes persönliches Engagement.
Bitte meldet euch zusätzlich zu Agnes bei mir via E-Mail an: jana.zscheischler@zalf.de |