Wem gehört Wissen? Was ist Informationsgerechtigkeit? Wie verhalten sich Menschen im digitalen Raum und was passiert mit deren Daten? Mit diesen und weiteren Fragestellungen beschäftigt sich die Informationsethik. Als KonstrukteurInnen und ManagerInnen von Informationssystemen und -technologien gestalten BibliothekarInnen und InformationsspezialistInnen die Beziehungen zwischen Menschen und IKT. Wie und nach welchen Standards sollen diese Systeme und Zugänge also gestaltet sein und warum?
Ethik als Lehre des moralischen Verhaltens reflektiert über das Handeln der Menschen in verschiedenen Kontexten und Situationen. Was soll ich tun? Wie soll ich handeln? In der Praxis haben wir oft ein implizites Verständnis von Konzepten wie „Fairness“, „Gerechtigkeit“ und „Neutralität“, sind uns aber deren Grundlagen, Grenzen und Konsequenzen nicht immer vollumfänglich bewusst.
Das Seminar möchte normative und angewandte ethische Theorien vorstellen und diskutieren, wie sie zur Beurteilung von Fragestellungen der Bibliotheks- und Informationswissenschaft genutzt werden können. Im Zentrum steht die Analyse ethischer Dimensionen von Informationstechnologien und -systemen in persönlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen mit Hilfe des problembasierten Lernens (PBL) anhand von ausgewählten Fallbeispielen.
Eine aktive Teilnahme und die Bearbeitung der Fallbeispiele während des Seminars sind Voraussetzungen zum Erhalt der Leistungspunkte.
Vorkenntnisse in Philosophie sind *nicht* erforderlich.
Das Modul schließt mit einer Hausarbeit (ca. 40.000 ZoL = ca. 20 Seiten) ab. |