Kommentar |
In modernen Gesellschaften gilt die Gestaltung des eigenen Lebenslaufs als eines der wichtigsten individuellen Projekte, gleichzeitig sind Lebensläufe jedoch hochgradig standardisiert und institutionalisiert. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis gibt das Seminar einen Einblick in Themen, Konzepte und Befunde der Lebenslaufsoziologie und der dynamischen Sozialstrukturanalyse. Das Seminar gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der genuinen Lebenslaufsoziologie. Hier soll erarbeitet werden, in welchen Abhängigkeiten individuelle Lebensläufe stehen (etwa in Hinblicke auf die historische Situation, die institutionellen Arrangements und die sozialen Netzwerke), inwiefern sich Lebensläufe aus einer Eigenlogik heraus entfalten und welche Konsequenzen sich aus diesem Spannungsverhältnis ergeben. Im Zentrum stehen hier die Felder Arbeit, Familie und Bildung. Der zweite Teil des Seminares bezieht sich dann auf die dynamische Sozialstrukturanalyse (speziell: dynamische Ungleichheitsanalyse). Hier soll gezeigt werden, dass Forschung zu sozialer Ungleichheit ein unvollständiges Bild zeichnet, wenn sie sich nur auf einzelne Zeitpunkte bezieht und den dynamischen Aspekt sozialer Ungleichheit außer Acht lässt. Im Zentrum stehen hier vor allem die Veränderung sozialer Ungleichheit über den individuellen Lebenslauf hinweg und die Veränderung sozialer Ungleichheit über familiale Generationen. |
Literatur |
Sackmann, Reinhold (2007): Lebenslaufanalyse und Biographieforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Groß, Martin (2008): Klassen, Schichten, Mobilität. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Shanahan, Michael J., Ross Macmillan (2008): Biography and the Sociological Imagination. Contexts and Contingencies. New York: W.W.Norton. |