Kommentar |
Spätestens nachdem Adorno und Horkheimer die Durchdringung der Kulturproduktion mit einer industriellen Logik, die auf Standardisierung, Kommodifizierung und Kapitalakkumulation basiert, beschrieben haben, konstituierte sich ein ganzes Feld rund um die Erforschung der Ökonomien von Kulturproduktion. Anhand von klassischen und zeitgenössischen empirischen Studien, wie etwa von Pierre Bourdieu zu Flauberts Roman L’Éducation sentimentale, Georgina Born zu Pierre Boulez‘ IRCAM oder Cris Kelty zum free software movement, diskutieren wir im ersten Teil des Kurses zentrale Ansätze und zeitgenössische Entwicklungen.
Im zweiten Teil des Kurses nähern wir uns der Kulturproduktion als Prozess, der von mehr-als-menschliche Agenten und Artikulationen geprägt ist. Einerseits legen wir den Fokus auf die Art and Agency, Scott Lash und Celia Lurys Global Culture Industry: The Mediation of Things oder Antoine Hennions The Passion for Music: A Sociology of Mediation. Anderseits schauen wir auf die situierten Arbeitspraktiken von Kulturschaffenden – in Künstlerateliers, Architekturbüros usw. – und wie dabei die Figur des oder der Kulturschaffenden de- und rekonstruiert wird. Solche Prozesse werden analysiert und anhand Howard Beckers Klassiker Art Worlds, Tim Ingolds Making und die von mir und Alex Wilkie genannten Studio Studies greifbar gemacht.
Termine der Lehrveranstaltung: Montag, 15.04.2019, 14-16 Uhr, Einführung in das Seminar.
Blöcke: Freitag, 03.05., 17.05., 31.05., 14.06., 28.06. jeweils 12-16 Uhr
Abschluss: Freitag, 12.07., 14-16 Uhr
Alle Termine finden im Raum 212 statt!
|