Kommentar |
Untergrund fasziniert als das, was unter der Erde verborgen ist, als Unterirdisches (sub terra), das es zu erforschen gilt, als Hort für (Boden-)Schätze wie als postapokalyptischer Schutzort und nicht weniger als utopische bzw. politische Gegenwelt. Mit dem Bergbau wird er zu einem unterworfenen Territorium, einem technologisch-infrastrukturellen substratum, das ausgebeutet wird, dabei aber stets unberechenbar bleibt. Diese kulturelle Semantik haftet auch den politischen Bewegungen der Subalternen an, die den Untergrund als taktischen Handlungsraum verstehen. Vorlesung und Begleitseminar werden die kulturgeschichtlichen und -technischen Bedingungen und Wirkungen dieser mythopoetischen Faszinationsfigur an zahlreichen literarischen, philosophischen und popkulturellen Beispielen nachzeichnen und nach ihrem geopolitischen Potenzial in aktuellen Debatten fragen. |