Kommentar |
Dieses Seminar führt aus der Perspektive der Europäischen Ethnologie in Konzepte, Arbeitsweisen und Diskussionen von und über Bildung ein. Es begreift Bildung gleichzeitig als Forschungsperspektive und als Untersuchungsgegenstand. Bildung soll in einem umfassenden Sinne als Verhandlungsfolie von gesellschaftlichen Transformations- und Differenzierungsprozessen sichtbar machen. Nicht selten funktioniert das Thema Bildung wie ein Brennglas für die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Probleme. Aus einer geschlechtertheoretisch und historisch fundierten Perspektive werden wir untersuchen, wie über Bildung vielschichtige Kategorien sozialer Differenzierung erschaffen und wirksam werden und wurden.
In inhaltlich aufeinander aufbauenden Sitzungen werden zentrale Bildungskonzepte und -theorien erarbeitet, die von Subjekt- und Menschwerdung, Subjektivierung und Erfahrung bis hin zu (Bildungs-)Arbeit, Demokratisierung sowie Bildungstechnologien und -medien reichen. Diese Konzepte entwickeln ihr analytisches Potential über die Bildungsforschung hinaus und wirken in weite Bereiche der Europäischen Ethnologie, aber auch in die praktische Bildungsarbeit hinein. Im Seminar werden wir uns gezielt mit den gesellschaftlichen Relevanzen, kulturellen Logiken und last but not least mit den Praxisfeldern von Bildung und Bildungsprozessen auseinandersetzten. Das Seminar richtet sich an Bachelor-Studierende der Europäischen Ethnologie und der Gender Studies. |