Kommentar |
Im Zuge der Populismusdiskussion und dem Erstarken von Bewegungen und Parteien am äußeren rechten Rand des politischen Spektrums wurde die Frage laut, ob linke Analysen und Politikstrategien die ökonomische Ungleichheit im Kapitalismus vernachlässigt hätten. „Klasse“ als Analyse- und Mobilisierungskategorie sei zugunsten von Identitätskategorien in den Hintergrund getreten, deren Ziel nicht der Umsturz kapitalistischer Verhältnisse sei, sondern die Anerkennung von differenten Lebensstilen. Das Revival der Klassenanalyse ist auch eine Antwort auf die rechten Tendenzen innerhalb der „unteren Klassen“, die sich in Diskursen, auf der Straße und im Wahlverhalten ausdrücken. Im Seminar werden wir fragen, wie sich die Debatte um „neue Klassenpolitik“ zur Diskussion um Intersektionalität verhält. |
Literatur |
Becker, Karina/Dörre, Klaus /Reif-Spirek, Peter (Hg.): Arbeiterbewegung von rechts? Ungleichheit - Verteilungskämpfe - populistische Revolte. Frankfurt/New York: Campus, 2018.
Friedrich, Sebastian / Redaktion analyse & kritik (Hg.): Neue Klassenpolitik. Linke Strategien gegen Rechtsruck und Neoliberalismus. Berlin: Bertz + Fischer, 2018.
PROKLA 175 (2014): Klassentheorien. Münster: Westfälisches Dampfboot, 2014. |